Wissenswertes

Namen

In Nepal ist die Anzahl der verfügbaren Vornamen deutlich übersichtlicher als in Deutschland. (Bei der Bevölkerungsgruppe der Sherpa ist es sogar üblich, ein Kind nach dem Wochentag zu benennen, an dem es geboren ist: Dawa ist am Montag geboren, Lhakpa am Mittwoch, Pasang am Freitag. Man wählt also aus sieben Vornamen, wobei der Name keine Angabe über das Geschlecht der Person macht.) Zu dieser nicht so großen Anzahl an Vornamen tritt eine noch geringere Anzahl an Nachnamen, denn dieser wird durch die Kaste bzw. eine Untergruppe / Berufsgruppe innerhalb einer Kaste (wie Kumal - Töpfer, Sunar - Goldschmied) oder die Volksgruppe (wie Tamang, Gurung) vorgegeben. Dabei sind die Volksgruppen zum Teil in Untergruppen unterteilt, zum Beispiel sind die Lama, die Thin und die Sindan jeweils eine Untergruppe der Tamang. Da diese Zusammenhänge den Nepalesen völlig klar sind, wundert sich dort keiner, wenn im einen Jahr „AnuTamang“ im Zeugnis steht, im nächsten Jahr aber „Anu Lama“. „Lama“ ist einfach nur eine genauere Angabe zur Herkunft.

Durch die eher geringe Anzahl von Vor- und Nachnamen und den flexiblen Umgang mit Nachnamen kommt es sehr in Nepal sehr viel häufiger als in Deutschland vor, dass zwei Personen identische Namen haben.

Eine weitere Quelle für Missverständnisse ist die Transkription der Namen von der in Nepal verwendeten Schrift in die europäische. Dabei entstehen unterschiedliche europäische Schreibweisen von ein und demselben nepalesischen Namen wie zum Beispiel bei „Sunroj“ bzw. „Sanroj“: Das nepalesische a hat im Klang eine Tendenz zum offenen o, weshalb bei der Umschreibung mal ein a, mal ein o verwendet wird. Ebenso sind j und y sowie ee und i meist austauschbar und auch der Buchstabe h nach Konsonanten (wie in Lhakpa) kann mal vorhanden sein, mal fehlen, ohne dass dies zu einem Bedeutungsunterschied führt. Wer schon einmal in Nepal wandern war und auf verschiedenen Karten nach einer Ortschaft gesucht hat, wird dieses Phänomen kennen.

Kalender

In Nepal gibt es mehrere Kalendersysteme, die sich je nach Religion oder Volksstamm genutzt werden. Im öffentlichen Dienst, in Zeitungen und im Königshaus wird der sog. Bikram Sambat (B.S.) - benannt nach dem König Bikramaditya Samvat - verwendet.  

Er zählt ab dem Jahre 57 v. Chr., das heißt im Jahre 2000 schrieb man nach diesem Kalender das Jahr 2057 B.S.

Das Jahr hat ebenfalls 12 Monate, die jeweils 29 bis 30 Tage umfassen. Die Monate sind jedoch nicht mit unseren Monaten deckungsgleich. So ist der Monat  „Baishak“ (31 Tage) bei uns die Zeit von Mitte April bis Mitte Mai. Da der Bikram Sambat – Kalender sich nach den Mondphasen richtet, ist es nicht verwunderlich, dass in Nepal Neujahr – nach unserer Zeitrechnung – eben erst Mitte April gefeiert wird.