Erfolgsgeschichte – Mandala Children Home

Unser Kinderhaus, das Mandala Children Home, in Budhanilkanta schließt in Abstimmung mit unserer Partnerorganisation der Mandala Welfare zum 31.10.2020. Eigentlich war dies erst zum Ende des Schuljahres im März 2021 geplant. Zu diesem Zeitpunkt läuft unser 15jähriger Pachtvertrag aus und die Vermieterin hatte uns langfristig mitgeteilt, dass sie den Vertrag nicht verlängern würde. Außerdem haben sich in den letzten Jahren die behördlichen Anforderungen an ein Kinderhaus in Nepal stark verändert (z.B. strikte Trennung von Jungen und Mädchen), denen wir nicht mehr gerecht geworden wären.

Damit schließt sich eine Erfolgsgeschichte unseres Vereins. 

Unser Kinderhaus, Budhanilkantha, wurde im Jahr 2006 gegründet und startete mit 8 Kindern. Sie wurden von Beginn an von Mim Lal und seiner Frau Gita Shrestha betreut. Sie übernahmen aufopfernd die Elternrolle und die Kinder fühlten sich untereinander wie Geschwister. Den Höhepunkt in der Betreuungszahl erreichten wir mit 28 Kindern, als wir 2015 nach einem verheerenden Erdbeben spontan 10 Kinder zusätzlich aufnahmen. Die Kinder hatten stets ein sauberes Zuhause, in dem die hygienischen und sanitären Verhältnisse stimmten, in dem die Kinder geregelte Mahlzeiten hatten, gut gekleidet und medizinisch betreut wurden. Wir haben das Kinderhaus finanziell gefördert und auch mit Volontären unterstützt. Ein besonderer Höhepunkt war 2016 ein zweitägiger Ausflug mit allen Kindern nach Chitwan.

Nicht alle Kinder sind die gesamte Schulzeit im Kinderhaus geblieben, aber 6 Mädchen (Puspa, Renzen Dolma, Dawa Khandu, Usa Kuari, Man Maya und Sanja) haben als Bewohnerinnen des Kinderhaus den Higher Secundary Abschluss  (12.Klasse auf College) erfolgreich absolviert und damit sehr gute Zukunftschancen.

Zuletzt waren noch 11 Kinder in unserer Betreuung im Kinderhaus. Nach dem Schuljahresabschluss im März 2020 sind sie zu Elternteilen oder Verwandten in die Bergregionen gefahren. Der folgende mehrmonatige Lockdown in Nepal hat eine Rückkehr ins Kinderhaus bis Ende September nicht zugelassen. Distriktübergreifende Fahrten waren nicht erlaubt. Einige Erziehungsberechtigte wollten die Kinder auch nicht mehr ins Kinderhaus zurückschicken, sie wären abseits der Großstadt vor Corona sicherer. Deshalb hat Mim Lal umfangreiche Gespräche geführt und wir haben für alle Kinder Lösungen gefunden, wie und auf welcher Schule sie ihre Schulabschlüsse erlangen können. Aktuell gibt es aber nur Online-Unterricht. Außerdem ist für alle Kinder geklärt, welche Familienmitglieder oder Verwandte sich um sie kümmern.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Spendern für ihre langjährige Förderung unseres Kinderhauses und freuen uns mit ihnen gemeinsam, dass wir so vielen Kindern eine Zukunft durch Bildung und ein Zuhause geben konnten. Die Schulausbildung der verbliebenen Kinder wird durch Schulpatenschaften weitergeführt.  

Das Mandala Kinderhaus wird uns allen in bester Erinnerung bleiben! MimLal Shresta hat nach Schließung des Kinderhauses angekündigt, dass er sich beruflich anderweitig orientieren möchte. Wir haben dies bedauertrespektieren aber natürlich seinen Wunsch, besonders aufgrund seines jahrzehntelangen Engagements und der Leitung des Kinderhauses.